Riechen
& Schmecken

Riech- und Schmeckstörungen

Bei schätzungsweise 50.000 Menschen treten jedes Jahr in Deutschland Störungen des Riech- oder Schmecksinnes auf. Wenn Sie also nicht mehr riechen oder schmecken können, so teilen Sie dieses Schicksal mit vielen anderen.
Die häufigste Störung ist der komplette oder teilweise Verlust des Riech- oder Schmeckvermögens.

Was geschieht beim Riechen und Schmecken ?

Riechen und Schmecken gehören zu den Sinnen, mit denen chemische Moleküle wahrgenommen werden. Die Riechzellen befinden sich fast alle in einem kleinen Areal im Nasendach. Die Schmeckzellen finden sich insbesondere in den Geschmacksknospen im Mund und Rachen. Wir unterscheiden vier Grundqualitäten des Schmeckens: Süß, sauer, salzig, bitter.
Unterstützt werden Riech- und Schmeckzellen von einem Nerv (Nervus trigeminus), der Empfindungen von den Schleimhäuten vermittelt.
Aus der Forschung ist bekannt, dass das Riechvermögen mit dem Alter nachlässt, vor allem nach dem 60. Lebensjahr. Rauchen führt zu einer leichten Abnahme des Riechvermögens, das sich allerdings nach dem Aufhören wieder bessern kann.

Was sind mögliche Ursachen einer Riech- oder Schmeckstörung?

Eine genaue Diagnose der Erkrankung ist wichtig. Mögliche Ursachen einer Riech- oder Schmeckstörung sind:

  • Virusinfekte (z.B. Grippe)

  • Schädelverletzungen (z.B. Sturz oder Schlag auf den Kopf)

  • Erkrankungen der Nasennebenhöhlen

  • Störungen im Hormonhaushalt

  • Chemikalien

  • Medikamente

  • Strahlentherapie z.B. bei Tumoren im Kopf/Halsbereich

Diagnostik: Wie kann eine Riech- oder Schmeckstörung untersucht werden?

Nasenendoskopie: Bei einer endoskopischen Untersuchung mit speziellen Instrumenten können ursächliche Erkrankungen der Nase wie Allergien, Nasennebenhöhlenentzündungen oder Nasenpolypen erkannt werden.
Ultraschall: Bei einer Ultraschalluntersuchung können entzündliche Veränderungen der Nasennebenhöhlen gesehen werden.
CT/MRT des Kopfes kann Schädigungen durch einen Sturz ausfindig, aber auch Erkrankungen der Nasennebenhöhlen sichtbar machen.
Riechtest: Es werden ein dutzend Substanzen als Riechproben angeboten und sollen erkannt werden.
Schmecktest: Es werden Schmeckstoffe direkt auf die Zunge aufgetragen.

Therapie: Wie kann bei einer Riech- oder Schmeckstörung geholfen werden?

Wird eine grundlegende Erkrankung aufgedeckt, kann eine Behandlung der Riech-oder Schmeckstörung möglich werden, dies gilt insbesondere für Nasenerkrankungen wie Polypen, Nasennebenhöhlenentzündungen und Allergien. Insbesondere bei diesen Erkrankungen können lokale Steroide (kortisonhaltiges Nasenspray), aber auch Kortison in Tablettenform eine rasche Besserung erzielen.
Werden die Störungen durch Medikamente verursacht, bringt meist eine Umstellung dieser eine Verbesserung.
Nicht selten wird von spontanen Erholungen berichtet, insbesondere nach Virusinfekten.